Wenn du dem Leben nicht mehr traust
und dicke Wände um dich baust,
nach draußen nur durch Gitter schaust,
was ist es dann, wovor dir graust?
So ist das Dasein nicht gedacht,
als Kind hast du sogar gelacht.
Deine Seele hat dich eingesperrt,
lange hast du dich gewehrt.
Böses hast du nie getan,
warum tut man dir das an?
Gequält, gepeinigt und geschunden
wartest du auf frohe Stunden.
Doch viele Feiern sagst du ab,
dein Zuhause ist dein Grab.
Frei sein willst du, bist es nicht!
Der Teufel zeigt dir sein Gesicht.
Vor deiner Tür liegt doch das Meer,
das liebst du immer noch so sehr.
Es ist dein Wunsch im Sonnenschein,
von deiner Angst befreit zu sein.
Schlafen kannst du nur am Morgen,
fühlst dich in der Nacht geborgen.
Denkst an viele dumme Sachen,
wirst sie aber doch nicht machen.
Die Angst, die ist dein liebster Feind,
mit ihr bist du immerzu vereint.
Sie lässt nicht los, lässt dich nicht frei,
dein Leben ist schon längst vorbei.
Kein Mensch, der da ist und versteht,
wie es um dich jetzt wirklich steht.
Du hast alles, was du liebst,
doch viel zu wenig, was du gibst.
Du möchtest alles richtig machen,
sagst oft dann aber dumme Sachen,
zu deinem geliebten Ehemann,
der für deine Krankheit gar nichts kann.
Frei von Zwängen willst du sein,
doch deine Seele sperrt dich ein.
Hast schwer gekämpft, dein Ziel erreicht,
und trotzdem fällt dir gar nichts leicht.
Liebst deinen Mann und lebst am Meer,
was bitte schön, willst du noch mehr?
Sei glücklich, vergiss die Traurigkeit,
genieße deine beste Zeit.
© Elisabeth Schwarz, veröffentlicht am 08.03.2009
Barfuss im Regen
Barfuss im Regen
Über Stock, über Stein,
alles tut weh,
Du bist ganz allein.
Es ist Nacht, kein Stern zeigt den Weg,
Du willst nur noch sterben,
weißt nicht, wie es geht.
Angst hast du nicht,
es ist nur so kalt.
Doch da kommt kein Mörder
Aus dem dunklen Wald.
Kein Geld in der Tasche,
kein Schuh mehr am Fuß.
Geh zurück in die Hölle,
die der Himmel sein muss.
Bekämpf deine Krankheit,
die keiner versteht,
kämpf um dein Leben,
es ist nicht zu spät.
Du hast nie gelogen,
Du hast nie betrogen.
Du warst einmal stark und groß,
doch deine Angst lässt Dich niemals los.
Wahr geworden ist dein Traum,
du solltest einfach glücklich sein.
Niemand kennt deinen engen Raum,
der Wahnsinn bleibt bei dir allein.
Du lebst in einem Paradies
Und fühlst dich trotzdem oft so mies.
Lass die Vergangenheit zurück
Genieße endlich hier dein Glück.
Reiß dir die Seele aus dem Leib,
hör auf zu lieben und zu hassen.
Rette nur dich selbst und bleib,
solang dich die Götter bleiben lassen.
© Elisabeth Schwarz, veröffentlicht am 02.05.2010
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