Patienten mit Burnout-Syndrom sind oft in der beruflichen Rehabilitation und Wiedereingliederung am Arbeitsplatz gefährdet. Bereits der „normale“ berufliche und soziale Stress stellt für viele Betroffene noch Monate und Jahre nach Therapie der Erkrankung und in geändertem beruflichem Umfeld eine erhebliche Belastung dar, die schnell zur Überforderung und zu erneuten Krisen führen kann. Im Krankheits-Verlauf sind Teilinvalidität oder auch vollständige Invalidität deshalb nicht selten. Meist gilt: je früher Entlastung und Behandlung beim Burnout-Syndrom einsetzen, umso besser der Heilungs-Verlauf und die Prognose. Umgekehrt gilt: je geringer die persönlichen Ressourcen und je massiver und v.a. je länger die Gewalteinwirkung, desto größer die Gefahr schwererer und irreparabler Schäden. Klar ist aber auch, dass Persönlichkeitsfaktoren und andere Ressourcen (insbesondere auch die aktuelle Lebenssituation, ein gutes soziales Netz, die finanzielle Situation, das Vorhandensein oder Fehlen von Hobbies oder anderen Betätigungs- und Bestätigungsfeldern etc.) in komplizierter Weise den Krankheits-Verlauf und die Prognose des Burnout-Syndroms mitbestimmen. Wie so oft im Feld der Psychiatrie und Psychotherapie ist es auch hier hilfreich, sich bei der Therapieplanung und bei den Prognose-Abschätzungen am gesunden Menschenverstand zu orientieren und einen möglichst weiten Blick zu entwickeln. Regeln lassen sich nach meiner Erfahrung nicht aufstellen. Folgen des Burnout-Syndroms sind seelische Störungen, die, verglichen mit so mancher anderen psychischen Störung, eine deutlich unsicherere Prognose haben und infolge dessen sehr ernst genommen und einer raschen Behandlung und einem raschen Krisenmanagement zugeführt werden sollten.
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