Affektive Störung

In der Psychiatrie ist der Begriff „Affektive Störung“ reserviert für die Bezeichnung depressiver und manischer Phasen.

In der Psychopathologie versteht man unter dem Begriff Affektive Störung ganz allgemein Abweichungen der geäusserten Affekte von der erwarteten Norm, etwa wenn Affekte zu gering, zu stark oder unpassend wirken, wenn sie zu rasch „anspringen“ oder zu spät, wenn sie durch krankhafte Gedankeninhalten verursacht werden und im erweiterten Sinne auch wenn die Affektkontrolle vermindert oder zu stark ausgeprägt (unterdrückte Emotionen) ist.

Ausschleichen

Unter Ausschleichen versteht man das langsame Absetzen eines Medikamentes durch schrittweise Reduktion der Dosis über mehrere Tage (oder selten auch Wochen), um das Risiko des Auftretens eines Absetzsyndroms oder eines Entzugssyndroms so gering wie möglich zu halten.

Adoleszentenkrise

Mit „Adoleszentenkrise“ (auch Pubertätskrise) werden in der Pubertät auftretende vorübergehende, aber teilweise sehr ausgeprägte seelische Veränderungen und Verstimmungen bezeichnet, die oft mit auffälligem Verhalten einhergehen. Neben verschlossenem und abweisendem Verhalten und Aufbegehren kann es zu Lernschwierigkeiten mit Leistungsabfall, Alkohol- und Drogenmissbrauch, auch Delinquenz, Gewaltäusserungen und Kurzschlusshandlungen kommen.

Die Wahrnehmungsveränderungen in einer Adoleszentenkrise können ein psychoseähnliches Ausmass erreichen und sind ggl. nicht sicher von Prodromalstadien einer schizophrenen Erkrankung (z. B. der Hebephrenie) zu unterscheiden. Im Rahmen der genannten Kurtzschlusshandlungen kann es durchaus auch zu parasuizidalen oder suizidalen Handlungen kommen. Der Umgang mit Jugendlichen in einer Adoleszentenkrise stellt deshalb besondere Anforderungen an das soziale Umfeld und erfordert häufig entsprechende professionelle Unterstützung.

ADHS

Das ADHS, in den Anfängen als „Hyperprosexie“, dann als „Aufmerksamkeitsstörung „bezeichnet, kennt zahlreiche Synonyme: ADHD, Hyperaktivitätssyndrom, hyperkinetische Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypien, frühkindliches exogenes Psychosyndrom, minimaler Hirnschaden, minimale cerebrale Dysfunktion u. a..

Menschen, die an ADHS leiden, zeigen eine Kombination von Störungen der Aufmerksamkeit und Hyperaktivität. Sie sind leicht ablenkbar, neigen zu Flüchtigkeitsfehlern, haben Schwierigkeiten, bei einer Sache zu bleiben, sind dabei auch motorisch unruhig und müssen ständig in Bewegung sein. Es kommt zu Lernschwierigkeiten, weshalb Schule und überhaupt längeres geistiges Arbeiten zur besonderen Belastung werden, ferner zu Unzuverlässigkeiten bei Terminen und Verabredungen.

Je nach Schwerpunkt der Störungen werden 3 Subtypen unterschieden:

  • Mischtyp (häufigster Typus)
  • vorwiegend unaufmerksamer Typus
  • vorwiegend hyperaktiver Typus

Abwehrmechanismus

Der psychoanalytische Begriff des „Abwehrmechanismus“ wurde geprägt von Anna Freud (1936) und bezeichnet verschiedene Formen, meist unbewusster psychischer Interventionen desIch„, durch die unerwünschte Triebenergien im Zusammenhang mit „verbotenen“ Wünschen, Vorstellungen, Phantasien etc. in andere, verträglichere psychische Energieformen transformiert werden. Ziel dieser Interventionen ist die Vermeidung bzw. Neutralisierung unangenehmer Affekte wie (Trieb)-Angst, Schuldgefühle, Ekel, Scham im Zusammenhang mit Konflikten zwischen den Instanzen Es, Ich und Über-Ich.

Die Bandbreite der verschiedenen Abwehrmechanismen ist gross, aber individuell verschieden. Zu den Abwehrmechanismen gehören

  • Identifizierung und projektive Identifizierung
  • Introjektion
  • (Affekt-) Isolation
  • Konversion
  • Projektion
  • Rationalisierung
  • Reaktionsbildung
  • Regression
  • Spaltung
  • Sublimation
  • Überkompensation
  • Ungeschehenmachen
  • Verdrängung
  • Verkehrung ins Gegenteil
  • Verleugnung
  • Wendung gegen die eigene Person

Im psychoanalytischen Verständnis ist die Entwicklung spezifischer Abwehrmechanismen an ganz bestimmte Entwicklungsstufen gebunden. Man unterscheidet entsprechend frühe, unreife Formen der Abwehr, etwa Spaltung oder Projektion, und spätere, reife Abwehrmechsnismen, z. B. die Verdrängung. Im Falle psycho-neurotischer Erkrankungen hat die innerseelische Abwehr versagt. Aufgrund der Art der dann sichtbar werdenden Abwehrmechanismen lassen sich nach psychoanalytischer Auffassung Rückschlüsse auf Art, Umfang und Zeitpunkt von Störungen der frühkindlichen Entwicklung ziehen. Entsprechend sind den bestimmten Erkrankungen bestimmte vorherrschende Abwehrmechanismen zugeordnet, z. B.

  • Hysterie –> Verdrängung, Konversion
  • Zwangsneurose –> Reaktionsbildung, Affekt-Isolierung, Ungeschehenmachen
  • Paranoia –> Projektion
  • Frühe Störung“ (Borderline) –> Spaltung, projektive Identifizierung, Leugnung