Psychiatrie

Psychiatrie bedeutet „Seelenheilkunde“. Sie ist die Fachdisziplin, die sich mit der Erkennung und Behandlung psychischer Krankheiten und „abnormer“ Seelenzustände beschäftigt. Der Begriff „Psychiatrie“ setzt sich zusammen aus den 3 griechischen Wörtern „psyche“ (Seele), „iatros“ (Arzt) und „iatrike techne“ (Heilkunst) und wurde 1808 von J. C. Reil eingeführt, um die Arbeit der niedergelassenen psychotherapeutisch tätigen Ärzte (!) zu kennzeichnen. Erst seit Mitte des 19. Jhd. wird Psychiatrie in dem heute üblichen Sinne verstanden.

Weiterführende Informationen über den Fachbereich der Psychiatrie finden Sie im Psychiatrie-Überblick

Psychasthenie

Heute nicht mehr übliche, von Pierre Janet im 19. Jhd. verwendete (Sammel-) Bezeichnung für neurotische Störungen, die nicht der Hysterie zuzurechnen waren. Es handelte sich um Störungen, die mit geschwächter Willenskraft (Abulie oder Hypabulie), Ängsten, fehlendem Selbstwertgefühl, Schüchternheit und Phobien einhergingen.

Phobie

Der Begriff „Phobie“ leitet sich ab vom griechischen Wort „phobeo“ und bedeutet „in die Flucht schlagen, erschrecken“. In der Psychiatrie und Psychotherapie bezeichnet Phobie eine überzogene und beliebig reproduzierbare Furcht vor eigentlich harmlosen Dingen oder Situationen, die den Betroffenen drängen, solche Dinge oder Situationen konsequent zu vermeiden bzw. aus der Situation zu flüchten.

Phobien sind unterschiedlich stark ausgeprägt und können sich auf fast alle Dinge und Situationen beziehen. In gravierenden Fällen können sie zu schweren Einschränkungen führen. Sehr bekannt und häufig sind die Agoraphobie, die soziale Phobie und Tierphobien (z. B. Spinnenphobie)

Weiterführende Informationen zur Symptomatik, Diagnose, Behandlung und Prognose der Phobie finden Sie in der Rubrik „Psychische Krankheiten > Ängste, Panikattacken und Phobien

Panikstörung

Die „Panikstörung“ bezeichnet das wiederholte Auftreten von Panikattacken. Ein Synonym ist der Begriff „Herzangstsyndrom“.

Panikattacke

Eine „Panikattacke“ ist ein anfallsartig auftretender Zustand heftiger Angst, charakteristischer Weise verbunden mit oft bedrohlich erlebten körperlichen (psycho-vegetativen) Symptomen wie

  • Angst zusammenzubrechen, zu sterben oder den Verstand zu verlieren
  • Beklemmungsgefühl
  • Herzrasen
  • gefühlter Pulsschlag
  • Schweissausbruch
  • Hitzegefühl
  • Atemnot
  • Zittern

Die genannten typischen körperlichen Symptome einer Panikattacke sind Ausdruck der durch die Angst ausgelösten Stressreaktion des Körpers.

Ggl. erleben die Patienten diese körperlichen Symptome als so bedrohlich und dominant, dass sie die Angst nicht als Ursache, sondern als Folge begreifen und überzeugt sind, es handele sich um einen Herzinfarkt oder eine andere schwerwiegende körperliche Krankheit.

Panikattacken sind das einzige Symptom der sogenannten „Panikstörung„. Sie treten aber auch bei der Somatisierungsstörung, bei Depressionen und bei der Schizophrenie auf.

Weiterführende Informationen zum Thema Panikattacke finden Sie in der Rubrik „Psychische Krankheiten > Ängste, Panikattacken und Phobien