Akathisie

Der Begriff „Akathisie“ bezeichnet eine quälende, unstillbare Bewegungsunruhe mit Unfähigkeit, still zu sitzen oder zu stehen. Patienten mit Akathisie „trippeln“ oft. Das Phänomen ist v. a. bekannt als unerwünschte Nebenwirkung von Neuroleptika, kann aber auch selten im Zusammenhang mit einer Zwangserkrankung oder Myoklonien auftreten.

Agoraphobie

Mit „Agoraphobie“ (= Platzangst) bezeichnet man die umschriebene und reproduzierbare Angst (Phobie) eines Menschen, einen freien Platz zu betreten oder auch nur die Wohnung zu verlassen und sich auf die offene Strasse zu begeben.

Agoraphobie tritt häufig mit Panikattacke und deutet meist auf das Vorliegen einer neurotischen Störung.

In der Psychiatrie verwendet man den Begriff Agoraphobie inzwischen meist in einem erweiterten Sinne auch für die Angst vor grossen Menschenmengen oder vor ungeschützten Situationen ohne Flucht- oder Rückzugsmöglichkeit.

Affektive Störung

In der Psychiatrie ist der Begriff „Affektive Störung“ reserviert für die Bezeichnung depressiver und manischer Phasen.

In der Psychopathologie versteht man unter dem Begriff Affektive Störung ganz allgemein Abweichungen der geäusserten Affekte von der erwarteten Norm, etwa wenn Affekte zu gering, zu stark oder unpassend wirken, wenn sie zu rasch „anspringen“ oder zu spät, wenn sie durch krankhafte Gedankeninhalten verursacht werden und im erweiterten Sinne auch wenn die Affektkontrolle vermindert oder zu stark ausgeprägt (unterdrückte Emotionen) ist.

Ausschleichen

Unter Ausschleichen versteht man das langsame Absetzen eines Medikamentes durch schrittweise Reduktion der Dosis über mehrere Tage (oder selten auch Wochen), um das Risiko des Auftretens eines Absetzsyndroms oder eines Entzugssyndroms so gering wie möglich zu halten.

Adoleszentenkrise

Mit „Adoleszentenkrise“ (auch Pubertätskrise) werden in der Pubertät auftretende vorübergehende, aber teilweise sehr ausgeprägte seelische Veränderungen und Verstimmungen bezeichnet, die oft mit auffälligem Verhalten einhergehen. Neben verschlossenem und abweisendem Verhalten und Aufbegehren kann es zu Lernschwierigkeiten mit Leistungsabfall, Alkohol- und Drogenmissbrauch, auch Delinquenz, Gewaltäusserungen und Kurzschlusshandlungen kommen.

Die Wahrnehmungsveränderungen in einer Adoleszentenkrise können ein psychoseähnliches Ausmass erreichen und sind ggl. nicht sicher von Prodromalstadien einer schizophrenen Erkrankung (z. B. der Hebephrenie) zu unterscheiden. Im Rahmen der genannten Kurtzschlusshandlungen kann es durchaus auch zu parasuizidalen oder suizidalen Handlungen kommen. Der Umgang mit Jugendlichen in einer Adoleszentenkrise stellt deshalb besondere Anforderungen an das soziale Umfeld und erfordert häufig entsprechende professionelle Unterstützung.