ADHS

Das ADHS, in den Anfängen als „Hyperprosexie“, dann als „Aufmerksamkeitsstörung „bezeichnet, kennt zahlreiche Synonyme: ADHD, Hyperaktivitätssyndrom, hyperkinetische Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypien, frühkindliches exogenes Psychosyndrom, minimaler Hirnschaden, minimale cerebrale Dysfunktion u. a..

Menschen, die an ADHS leiden, zeigen eine Kombination von Störungen der Aufmerksamkeit und Hyperaktivität. Sie sind leicht ablenkbar, neigen zu Flüchtigkeitsfehlern, haben Schwierigkeiten, bei einer Sache zu bleiben, sind dabei auch motorisch unruhig und müssen ständig in Bewegung sein. Es kommt zu Lernschwierigkeiten, weshalb Schule und überhaupt längeres geistiges Arbeiten zur besonderen Belastung werden, ferner zu Unzuverlässigkeiten bei Terminen und Verabredungen.

Je nach Schwerpunkt der Störungen werden 3 Subtypen unterschieden:

  • Mischtyp (häufigster Typus)
  • vorwiegend unaufmerksamer Typus
  • vorwiegend hyperaktiver Typus

Abwehrmechanismus

Der psychoanalytische Begriff des „Abwehrmechanismus“ wurde geprägt von Anna Freud (1936) und bezeichnet verschiedene Formen, meist unbewusster psychischer Interventionen desIch„, durch die unerwünschte Triebenergien im Zusammenhang mit „verbotenen“ Wünschen, Vorstellungen, Phantasien etc. in andere, verträglichere psychische Energieformen transformiert werden. Ziel dieser Interventionen ist die Vermeidung bzw. Neutralisierung unangenehmer Affekte wie (Trieb)-Angst, Schuldgefühle, Ekel, Scham im Zusammenhang mit Konflikten zwischen den Instanzen Es, Ich und Über-Ich.

Die Bandbreite der verschiedenen Abwehrmechanismen ist gross, aber individuell verschieden. Zu den Abwehrmechanismen gehören

  • Identifizierung und projektive Identifizierung
  • Introjektion
  • (Affekt-) Isolation
  • Konversion
  • Projektion
  • Rationalisierung
  • Reaktionsbildung
  • Regression
  • Spaltung
  • Sublimation
  • Überkompensation
  • Ungeschehenmachen
  • Verdrängung
  • Verkehrung ins Gegenteil
  • Verleugnung
  • Wendung gegen die eigene Person

Im psychoanalytischen Verständnis ist die Entwicklung spezifischer Abwehrmechanismen an ganz bestimmte Entwicklungsstufen gebunden. Man unterscheidet entsprechend frühe, unreife Formen der Abwehr, etwa Spaltung oder Projektion, und spätere, reife Abwehrmechsnismen, z. B. die Verdrängung. Im Falle psycho-neurotischer Erkrankungen hat die innerseelische Abwehr versagt. Aufgrund der Art der dann sichtbar werdenden Abwehrmechanismen lassen sich nach psychoanalytischer Auffassung Rückschlüsse auf Art, Umfang und Zeitpunkt von Störungen der frühkindlichen Entwicklung ziehen. Entsprechend sind den bestimmten Erkrankungen bestimmte vorherrschende Abwehrmechanismen zugeordnet, z. B.

  • Hysterie –> Verdrängung, Konversion
  • Zwangsneurose –> Reaktionsbildung, Affekt-Isolierung, Ungeschehenmachen
  • Paranoia –> Projektion
  • Frühe Störung“ (Borderline) –> Spaltung, projektive Identifizierung, Leugnung

Absetzsyndrom

Beim Absetzen bestimmter Antidepressiva kann es zu verschiedenartigen und unterschiedlich ausgeprägten unangenehmen Nebenerscheinungen kommen. Die häufigsten Erscheinungen sind

  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Motorische und innere Unruhe
  • Tics
  • Schlafstörungen
  • Verdauungsprobleme
  • Kopf- und Gliederschmerzen

In schwereren Fällen kann es auch zu Desorientierung kommen.

Verursacht wird das Absetzsyndrom durch eine störung im Stoffwechsel der Neurotransmitter im Hirn.

Betroffen von gelegentlichen Absetzsyndromen sind insbesondere die sogenannten Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und die Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI), entweder bei Bestehen einer besonderen Empfindlichkeit oder – meist – bei zu raschem Absetzen. Die Symptome treten nur vorübergehend auf und bilden sich nach Stunden oder wenigen Tagen vollständig wieder zurück.

Zur Vermeidung eines Absetzsyndroms empfiehlt man grundsätzlich, bei der Beendigung einer antidepressiven Behandlung das Antidepressivum über mehrere Tage hinweg „auszuschleichen„.

Ablösung

Der Begriff „Ablösung“ bezeichnet die Auflösung seelischer Abhängigkeitsbeziehungen, z. B. die kindliche Abhängigkeit gegenüber der elterlichen Autorität, die normalerweise in der Pubertät beginnt. In der Psychoanalyse bezeichnet der Begriff „Ablösung“ die Auflösung der spezifischen therapeutischen Beziehung (Übertragungsneurose) zwischen Analytiker und Analysand.

Behinderung

Der Begriff „Behinderung“ wird auf sehr verschiedene Weise verstanden.

Nach Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) beinhaltet eine Behinderung die folgenden Kennzeichen

Definition von 1980 (ICIDH International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps)

  • Das „impairment“ (Schäden einer psychischen, physischen oder anatomischen Struktur)
  • Die “ disability“ (funktionelle Beeinträchtigung in einem Ausmass, das die Alltagsbewältigung erschwert oder verunmöglicht)
  • Ein “ handicap“ (die eigentliche Behinderung, d. h. geselschaftliche Nachteile aufgrund von Schädigungen und Beeinträchtigungen)

Definition seit 1999 (ICIDH-2 International Classification of Impairments, Activities and Participation)