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Man(n) kotzt sich aus
Ein bulimiekranker Mann erzählt
ISBN 3-937034-02-1 (Taschenbuch) Preis 9,90 €
erschienen im Februar 2004 im pro Literatur Verlag Robert Mayer-Scholz
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Buchtitel: Man(n) kotzt sich aus
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Der Autor über sein Buch:

„Bulimie und Magersucht, Anorexie oder wie immer wir es auch nennen wollen, begegnet uns auf der Straße. In modischen jungen Mädchen- und Frauenkörpern und in schlanken jungen Männerkörpern. Bei ersteren als Schönheitsideal selbstverständlich, bei letzteren bestenfalls als männliche Schwäche zur Kenntnis genommen und dann damit auch abgetan. In den seltensten Fällen als Essstörung und/oder Suchterkrankung erkannt und behandelt.
In einer Gesellschaft, in der die optimale Kleidergröße für Frauen mit Größe 34 propagiert wird, übersehen wir, dass ca. 2-4 Prozent der 18 – 35-jährigen Frauen in Deutschland (Dunkelziffer bei weitem höher!) an Bulimie erkrankt sind. Bulimie, Magersucht, Anorexie ist keine „vorübergehende Störung“, sondern eine ernsthafte und meist auch lebensbedrohliche Erkrankung, die der Therapie bedarf. Es gilt, die tieferen Ursachen der Erkrankung zu finden. Von allen bulimieerkrankten Menschen in Deutschland sind nur etwa 5% männlich.
Reinhold Miebachs Geschichte ist damit eine Seltenheit. Oder doch nicht? Denn sie ist real, alltäglich und zeigt, wie weit es bei Bulimie über ein „Nichts-Essen-Wollen“, hinausgeht, wie weit es gehen kann, dass „einem etwas auf den Magen schlägt“ und dass es nicht selten ist, dass „einem nur etwas auf den Magen schlägt“. Und dass auch richtige Jungs und gestandene Männer betroffen sind. Eine Geschichte, die zwischen und unter uns allen stattfindet.
Leseprobe:
Erkenntnis
(Buchskript Seite 77 – 80) Ich hatte mal wieder das Gefühl, zu viel gegessen zu haben und entschloss mich, diesen Ballast wieder zu entfernen. So schob ich einen Spaziergang mit unserem Hund vor, um mir unbeobachtet den Finger in den Hals zu stecken. Ich hatte den idealen, geheimen Platz zum Kotzen gefunden! Ich eilte rasch dorthin und ging in meine ausgewählte Nische zwischen den Scheinzypressen dort. Das war schon ein seltsames Gefühl. Das schöne Sommerwetter lud eigentlich zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Ich jedoch stand jetzt hier und bereitete mich auf mein Erbrechen vor. Was machte ich hier eigentlich? Warum machte ich das? Nur aus der Angst heraus, weil ich nicht zunehmen möchte? Mein Gewicht pendelte nun, mit 16 Jahren, bei 168 cm zwischen 48 kg und 49 kg. Ich fühlte mich unheimlich dick! Ich ertrug kein Völlegefühl, das war wohl der Grund, warum ich das jetzt machen musste!
Ich steckte mir den Finger in den Hals und kitzelte mein Zäpfchen. Der Würgereiz war da, dennoch wollte das Essen nicht wieder aus mir herauskommen. In meinem Kopf drehten sich die Gedanken nur noch hektisch um das Finden einer Möglichkeit, wie ich so möglichst schnell erbrechen kann. Mit jeder Minute, die das Essen in meinem Magen verbleibt, sinkt auch die Möglichkeit, es je wieder zu erbrechen. Aus meiner bisherigen Erfahrung wusste ich, dass ich innerhalb einer halben Stunde nach dem Essen erbrechen musste, um überhaupt eine reelle Chance zu haben, alles wieder herauszubringen. Würde es mir in dieser kurzen Zeit nicht gelingen, müsst ich letztendlich mit meinem vollgefressenen, dicken Bauch den lieben, langen Tag leben. Eine Horrorvorstellung!
Ich merkte, wie mir die Zeit davon zu laufen drohte. Wütend schob ich nun alle meine Finger – außer dem Daumen – in den Hals und versuchte, so den Würgereiz zu verstärken. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich den ersten Schub meiner Mahlzeit erbrach. Ich überlegte, ob der Reiz, den ich mit meinen Fingern in meinem Hals ausübte, um das Brechzentrum zu stimulieren, nicht mehr ausreichte? Doch es half nichts, ich musste mein Essen wieder los werden. Ich befreite meine rechte Hand durch ein heftiges Abschütteln von der Kotze und schob sie dann wieder in den Hals. Um mich herum nahm ich während des Erbrechens meine Umwelt nicht wahr. Ich war nur noch mit mir selbst beschäftigt – ich fühlte mich auch recht sicher, nicht unerwartet von jemanden überrascht zu werden. Diese ganze Prozedur dauerte gut eine halbe Stunde. Mein Hals fühlte sich danach an, als wenn ich durch diese brutale Aktion meine schützende Schleimhaut zerstört hätte. Mit Tempotaschentüchern wischte ich mir die restliche Kotze von der rechten Hand und reinigte meinen Mund. Vor mir sah ich zum ersten Mal, seit ich mit diesen Brechaktionen angefangen hatte, die gesamte Menge an Erbrochenem auf dem Boden liegen. Wenn ich in unserem Waschbecken daheim erbrach, verschwand immer gleich ein Teil des Erbrochenen durch den Abfluss. Ich war erstaunt, wie viel Essen ich in meinen Magen verstauen konnte. Aber warum wurde es für mich immer schwerer, einen ausreichenden Brechreiz auszuüben? Hatte ich mich vielleicht an diese Art von Reiz, meine Finger in den Hals zu stecken, gewöhnt? Da musste ich mir schnell etwas Neues ausdenken! Ich ging erst einmal nach Hause und wusch mir mein Gesicht und meine Hände, die ziemlich penetrant nach Kotze rochen. Auf meinem Bett liegend horchte ich zufrieden in mich rein: ich war leicht und zufrieden! Nur ein Gedanke quälte mich: Wie stimuliere ich beim nächsten Mal meinen Brechreiz? In Anbetracht der nun kommenden Sommerferien schien es mir nicht so dringend zu sein, jetzt unbedingt eine Lösung für dieses Problem zu finden.
Jedoch merkte ich jetzt zum ersten Mal, in was für ein isoliertes Leben ich mich manövriert hatte. Ich hatte keine Freunde mehr, mit denen ich mich regelmäßig traf. Es war keiner mehr da, mit dem ich meine Gedanken austauschen konnte. Einerseits hatte ich wegen der Schule in der Vergangenheit keine Zeit mehr gehabt, meine Freundschaften zu pflegen, andererseits schämte ich mich für das, was ich machte. Ich wollte auf keinen Fall, dass irgendjemand erfährt, dass ich meine dickmachenden Mahlzeiten regelmäßig erbrach. Gut, ich hatte zwar mein Gewicht auf fast konstante 49 kg reduziert, doch glücklich – wie anfangs von mir angenommen – fühlte ich mich mit dem Gewicht keineswegs. War es ein Trugschluss, dass ich als dünner Mensch leichter eine Freundin oder einen guten Freund finde? Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als einen Menschen, dem ich mich anvertrauen kann. Dieser Frust stürzte mich noch tiefer in meine Bulimie. Ich muss jedoch erklärend dazu sagen, dass mir der Begriff „Bulimie“ immer noch fremd war. Wer spricht auch schon offen über sein gestörtes Essverhalten? Ich erbrach bis jetzt ja auch nur gelegentlich, manchmal sogar auch mehrere Wochen gar nicht. Nach einigem Nachdenken fand ich eine Lösung, um meinen Brechreiz zu stimulieren, wenn ich mit der Praktik, mir meinen Finger in den Hals zu stecken, keinen Erfolg mehr hatte. Ich nahm mir zur Sicherheit jetzt immer einen Esslöffel mit, wenn ich zu „meiner“ Scheinzypresse ging, um meine Mahlzeit zu erbrechen. Zuerst versuchte ich auf die schonende Art und Weise, indem ich mir den Finger in den Hals steckte, meinen Brechreiz zu stimulieren. Schaffte ich das nicht, steckte ich mir einen Esslöffel in den Hals und reizte ihn durch schnelles Rein- und Rausschieben des Löffels so lange, bis ich letztendlich kotzte. Danach hatte ich zwar regelmäßig höllische Halsschmerzen, jedoch nahm ich das billigend in Kauf. Immer noch besser, als mich mit meinem vollen Bauch rumschlagen zu müssen. Doch es ging noch weiter. Jede Perversion ist noch zu toppen! Denn nun, in der zehnten Schulklasse, als die erste Etappe – einen Schulabschluss zu erlangen – anstand, sollte mir zum ersten Mal so richtig bewusst werden, dass ich an Bulimie erkrankt war.
Pervers
(Buchskript Seite 83 – 87) Was ich nun erzählen möchte, grenzt für viele Menschen mit Sicherheit an Perversion, die kaum zu überbieten ist. Ich hatte noch vom Vortag, als ich unter Zuhilfenahme eines Esslöffels meine Mahlzeit wieder erbrochen hatte, wahnsinnig starke Halsschmerzen. Dennoch überkam mich eine Heißhungerattacke, der ich nicht wiederstehen konnte. Ich stopfte hastig zwei volle Teller eines Nudelgerichts in mich rein, trank dazu einen Liter Coca Cola und als Nachtisch verschlang ich noch zwei Tafeln Vollmilchschokolade. Seltsamerweise war mir danach nicht übel! Aber mein Magen fühlte sich wie eine prall gefüllte Kugel an, vergleichbar mit einem Fußball, den man zu stark aufgepumpt hat. Ich sah auf mich herab und es schien mir, als ob ich einen dicken Bierbauch vor mir herschieben würde. Natürlich war mir bereits vor der Nahrungsaufnahme klar, dass ich alles wieder erbrechen würde. Doch dieses Mal hatte ich mir eine neue Technik ausgedacht. Den Brechreiz konnte ich heute nicht hervorrufen, indem ich mir einfach den Finger in den Hals steckte. Andererseits waren meine Halsschmerzen so stark, dass ich die Esslöffeltechnik auch nicht anwenden wollte. So entschloss ich mich, mit einem 30 cm langen Nähfaden, einem Glas hypertoner Kochsalzlösung und einer Scheibe Brot bewaffnet, hinauf ins Bad zu gehen. Ich brauche, glaube ich, nicht zu erwähnen, dass ich alleine zu Hause war. Alleine die Vorstellung von dem, was ich nun vorhatte, bereitete mir ein Übelkeitsgefühl. Ich stellte das Glas mit der hypertonen Kochsalzlösung und die Scheibe Brot auf den Waschbeckenrand. Ohne zu zögern, riss ich ein kleines Stück Brot mit Rinde von der Brotscheibe ab und tunkte es in das Glas. Dann band ich dieses versalzene Brotstück an ein Ende des Nähfadens und steckte es in den Mund. Indem ich das andere Ende des Nähfadens mit der rechten Hand festhielt, schluckte ich das Brotstück, ohne es vorher zu kauen, herunter. Ein seltsam versalzener Geschmack machte sich in meiner Speiseröhre breit, zudem brannte das Salz in meinem wunden Hals. Langsam zog ich das Brotstück, welches sich nun in meinem Magen befand – das glaubte ich zumindest zu spüren – langsam wieder heraus, indem ich an dem Nähfaden zog. War das ekelhaft! Dennoch wollte der Brechreiz nicht ausreichen, um das Essen wieder auszukotzen. Verzweifelt schluckte ich das gleiche Brotstück nochmals runter. Als ich es wieder herausziehen wollte, hatte sich das Brotstück von dem Faden gelöst. So ein Scheiß! dachte ich. Jetzt liegt auch noch das verdammte Brotstück in meinem Magen. Eilig tunkte ich ein neues Brotstück, das ich abgerissen hatte, in das Glas mit der Salzlösung, band es an den Faden und schluckte es unzerkaut herunter. Erneut brannte das Salz an meiner Wunde im Hals. Doch auch das wiederholte Hochziehen des Brotstückes reichte nicht aus, um einen ausreichenden Brechreiz zu induzieren. So langsam verzweifelte ich! Ich machte nun schon seit gut zehn Minuten mit dieser Technik rum und hatte noch kein einziges Mal erbrochen. Das durfte einfach nicht wahr sein! Wieso ging das nicht? Ich rannte runter in die Küche und holte mir einen Esslöffel. Trotz meiner Halsschmerzen überwand ich mich, ihn so lange in meinen Hals zu schieben, bis ich letztendlich alles erbrochen hatte, was ich kurz zuvor gegessen hatte. Nach dieser Strapaze und der ernüchternden Feststellung, dass wohl keine andere Technik als die schmerzhafte Löffelmethode ein erfolgreiches Erbrechen garantierte, legte ich mich völlig erschöpft auf mein Bett. Mein Hals schmerzte jetzt noch mehr als vor dieser Aktion, ich konnte kaum noch schlucken. So entschloss ich mich, später noch zur Apotheke zu gehen, um mir Halstabletten zur Linderung meiner Schmerzen zu holen. Eine Linderung setzte erfreulicherweise bereits nach der dritten gelutschten Tablette ein. Als meine Eltern wieder nach Hause kamen, bemerkten sie nichts von meinem heutigen Erbrechen. Über diesen Umstand war ich sehr erleichtert! Obwohl ich das Gefühl hatte, dass ihnen meine schlechte Stimmung wegen des fehlgeschlagenen Versuchs mit der versalzenen Brottechnik und meine roten Augen nach der enormen Anstrengung eigentlich hätte auffallen müssen. Doch weit gefehlt, entweder verschlossen sie die Augen vor der Realität oder sie waren nicht sensibel genug, ein Gespür für die Situation zu haben. Ich weiß es nicht!
Dieses negative Erlebnis gab mir arg zu denken. Konnte es womöglich sein, dass ich mich mit der Zeit an einen Reiz gewöhnt habe? Selbst die Löffeltechnik, die bis dato einwandfrei funktionierte, schien als Sensibilisierung ausgereizt zu sein. Nun war es auch nicht mehr so, dass ich nur gelegentlich, sprich zwei bis drei Mal pro Woche, erbrach, sondern ich mittlerweile froh war, wenn ich es einmal schaffte, einen Tag lang nicht zu erbrechen. In meinem Kopf spielten sich nun Dinge ab, die rational für Gesunde nur schwer verständlich sind. Wenn ich mein Essen erbrach, dann schämte ich mich jedes Mal abgrundtief. Für mich wäre es ein reines Horrorszenario gewesen, wenn einer meiner Bekannten, sei es aus der Verwandtschaft oder aus dem Freundeskreis, jemals von meiner Krankheit erfahren hätte. Einen richtig guten Freund, dem ich mich anvertrauen konnte, hatte ich leider nicht. Mit meinem Leidensdruck stand ich nun ganz alleine auf der Welt da. Ich kannte auch niemanden, der das gleiche Schicksal wie das Meine mit mir teilte. Anke war ja weg – ihr hätte ich mich vielleicht anvertrauen können. So langsam drehten sich meine Gedanken ständig um das Thema Essen und Kotzen. Unerklärlicherweise stellte mich bis jetzt das Frühstück noch nicht vor einen Gewissenskonflikt. Ich bemerkte bei dieser Mahlzeit keinerlei Gedanken, die mich zu meinem Erbrechen zwangen. „Zwingen“ ist eigentlich das Schlagwort, das mein Leben zu beherrschen drohte. Der Zwang, zu hungern, um nicht zu erbrechen oder das Gegenteil, der Zwang, übermäßig viel zu essen, um es wieder zu erbrechen. Das ist wirklich ein fataler Teufelskreis: Wenn ich es den ganzen Tag über schaffe, nichts zu essen, dann ist irgendwann am frühen Abend der Leidensdruck, den ich mir selbst auferlegt habe, so groß, dass ich irgendetwas essen muss. Anfangs versuche ich meine Esslust noch zu zügeln. Aber der Versuch, nur so viel zu essen, dass sich in mir kein Völlegefühl oder ein schlechtes Gewissen breit macht, ist bereits mit dem ersten Bissen der Speise gescheitert. Sofort meldet sich mein schlechtes Gewissen: Warum wirst du jetzt schwach? Warum erlaubst du dir, jetzt was zu essen? Du bist schwach! Zur Strafe nimmst du zu! Das machte mich so fertig, dass es mir letztendlich ganz gleich wurde, was ich in mich hineinschaufelte. Denn ich wusste ja mit Gewissheit, dass ich dieses Fressgelage wieder rückgängig machen konnte. Ich alleine hatte die Macht, zu bestimmen, was in meinen Magen kommen durfte und vor allem, was dort auch bleiben durfte. Das Fressgelage nahm schon recht skurrile Züge an: Ich konnte zwei Portionen Nudeln in mich reinschaufeln, ohne mit der Wimper zu zucken. In der Zwischenzeit, während ich mir die Nudeln kochte, musste ein halbes Toastbrot, mit Nutella bestrichen, dran glauben. Als Nachspeise futterte ich dann noch entweder eine große Portion Eis, Schokolade oder Pudding. Abgerundet wurde das Essen mit mindestens einem Liter Flüssigkeit – meist Coca-Cola – die ich während meines Schlingens in mich reinpresste. Die ganze Fressattacke dauerte höchstens eine halbe Stunde. Und dann lief meine Zeit, um den kompletten Mageninhalt schnellstmöglich wieder zu erbrechen. Ekelhaft! ich weiß. Aber ich konnte mich nicht mehr dagegen wehren! Es war wie ein Zwang, ich konnte mich diesem Mechanismus nicht weiter widersetzen. Und das Schlimmste daran war, dass das alles geheim ablaufen musste. Es war schon fast wie ein Spiel, das da heißt: Wann fliegt alles auf? Dann gab es da noch den Waschzwang! Jedes Mal, nachdem ich erbrochen hatte, musste ich mich ausgiebig waschen, wenn irgendwie möglich, sogar duschen. Ich duschte dann so lange, bis ich durch das Benutzen eines parfümierten Duschgels den eigenen Kotzgeruch nicht mehr wahrnahm. Mein besonderes Augenmerk galt der Zahnpflege. Ich putzte oft minutenlang meine Zähne und schluckte einige Gramm Zahnpasta herunter, um diesen lästigen Nachgeschmack nach dem Erbrechen wieder los zu werden. Erst danach fühlte ich mich wieder rundum wohl. Natürlich versuchte ich es zu vermeiden, kurz nach dem Erbrechen irgendjemandem zu begegnen. Mein erster Weg, wenn ich nach dem Kotzen „außer Haus“ wieder zurück nach Hause kam, war der direkte Weg hoch ins Bad. Diese Zwänge beherrschten mit der Zeit mein Leben! Ich richtete alle alltäglichen Dinge des Lebens plötzlich nach diesen fast schon rituellen Abläufen aus. Auch meine Gedanken beschäftigen sich nun mehr mit dem Thema Essen und Erbrechen. Ähnlich, wie es bei einem Junkie nur noch um den nächsten Schuß Heroin geht! Du verlierst den Boden, den Blick für das Wesentliche oder auch nur für das Andere um dich herum! Mein neues Problem bestand nun darin, mir wieder einen neuen Mechanismus auszudenken, um meinen Brechreiz etwas leichter hervorrufen zu können.“

Eintrag: 01.11.2005

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