Absetzsyndrom

Beim Absetzen bestimmter Antidepressiva kann es zu verschiedenartigen und unterschiedlich ausgeprägten unangenehmen Nebenerscheinungen kommen. Die häufigsten Erscheinungen sind

  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Motorische und innere Unruhe
  • Tics
  • Schlafstörungen
  • Verdauungsprobleme
  • Kopf- und Gliederschmerzen

In schwereren Fällen kann es auch zu Desorientierung kommen.

Verursacht wird das Absetzsyndrom durch eine störung im Stoffwechsel der Neurotransmitter im Hirn.

Betroffen von gelegentlichen Absetzsyndromen sind insbesondere die sogenannten Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und die Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI), entweder bei Bestehen einer besonderen Empfindlichkeit oder – meist – bei zu raschem Absetzen. Die Symptome treten nur vorübergehend auf und bilden sich nach Stunden oder wenigen Tagen vollständig wieder zurück.

Zur Vermeidung eines Absetzsyndroms empfiehlt man grundsätzlich, bei der Beendigung einer antidepressiven Behandlung das Antidepressivum über mehrere Tage hinweg „auszuschleichen„.

Ablösung

Der Begriff „Ablösung“ bezeichnet die Auflösung seelischer Abhängigkeitsbeziehungen, z. B. die kindliche Abhängigkeit gegenüber der elterlichen Autorität, die normalerweise in der Pubertät beginnt. In der Psychoanalyse bezeichnet der Begriff „Ablösung“ die Auflösung der spezifischen therapeutischen Beziehung (Übertragungsneurose) zwischen Analytiker und Analysand.

Behinderung

Der Begriff „Behinderung“ wird auf sehr verschiedene Weise verstanden.

Nach Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) beinhaltet eine Behinderung die folgenden Kennzeichen

Definition von 1980 (ICIDH International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps)

  • Das „impairment“ (Schäden einer psychischen, physischen oder anatomischen Struktur)
  • Die “ disability“ (funktionelle Beeinträchtigung in einem Ausmass, das die Alltagsbewältigung erschwert oder verunmöglicht)
  • Ein “ handicap“ (die eigentliche Behinderung, d. h. geselschaftliche Nachteile aufgrund von Schädigungen und Beeinträchtigungen)

Definition seit 1999 (ICIDH-2 International Classification of Impairments, Activities and Participation)

Abulie

Unter einer Abulie versteht man in der Psychiatrie das krankheitsbedingte Fehlen des Willensantriebs, der sich darin äussert, dass betroffene Patienten unfähig sind, eine gewollte Handlung auszuführen. Das Resultat ist eine (psychische) Lähmung.

Häufiger als eine vollständige Lähmung des Willens ist die mildere Form, die Schwächung des Willens (Hypobulie).

Abulie und Hypobulie kommen z. B. vor bei Schizophrenie, organischen Hirnkrankheiten, Hysterie und Psychasthenie

Aggressivität

Der Begriff „Aggressivität“ bedeutet Angriffslust und bezeichnet die Bereitschaft eines Menschen zur Entäusserung aggressiven Verhaltens. Die Aggressivität eines Patienten ist in der forensischen Psychiatrie und in der Sozialpsychiatrie oft ein Massstab zur Beurteilung der Chancen zur sozialen Wiedereingliederung